Stress bewältigen – gesünder durch den Tag

30. September 2016

Wird heute über Stress gesprochen, entsteht einerseits oft der Eindruck dieses Phänomen wäre etwas völlig neues. Geradezu wie eine Erfindung unserer modernen, industrialisierten Welt, die wir für uns beanspruchen. Auf der anderen Seite ist der Begriff in der Regel ausschließlich assoziiert mit einem Zustand von Krankheit. Beides stimmt so jedoch nicht. Zunächst ist Stress keinesfalls etwas neues. Es gab ihn schon immer und er war und ist ein lebenswichtiges Phänomen. Zweitens ist er prinzipiell nichts krankhaftes oder per se krankmachendes. Vielmehr ist Stress ein Oberbegriff für die Reaktion des Einzelnen auf bestimmte Reize, die man auch als Stressoren bezeichnen kann. Die Einwirkung der Stressoren setzt verschiedene Mechanismen in Gang, die in der Regel unwillkürlich, also nicht willentlich gesteuert ablaufen und uns in die Lage versetzen sehr schnell auf einen Reiz zu reagieren. Dies ist also erstmal eine sinnvolle Körperfunktion. Ein beliebtes Beispiel ist in diesem Zusammenhang der Steinzeitmensch, der plötzlich und gerade noch rechtzeitig den hinter ihm durch das Gebüsch streifenden Säbelzahntiger bemerkt. Blitzschnell ergreift er die Flucht und kann sich an einen sicheren Ort retten, wo er sich zurücklehnt und von dem Schreck erholt. Möglich wird ihm diese Reaktion, durch die in Bruchteilen einer Sekunde aktivierte Stressachse seines vegetativen Nervensy